Geht Erziehung auch ohne Leckerlis?

 

Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz unter Hundebesitzern zu sein, dass die Belohnung für den Vierbeiner aus Leckerlis besteht. Das ist auch ein ebenso einfacher wie wirksamer Weg, um dem Vierbeiner Gehorsam aber auch Tricks beizubringen. Daher ist es kaum verwunderlich, dass viele Hundebesitzer schnell diese Art der Belohnung für sich entdeckt und angenommen haben. Es ist jedoch auch möglich, den Hund ohne Leckerlis zu erziehen und ihn dennoch positiv zu bestärken.

Warum Leckerlis so wirksam sind

Leckerlis sind für den Hund eine Verknüpfung mit etwas Positivem. Sein Kurzzeitgedächtnis merkt sich auf diese Weise, wenn etwas gut oder schlecht ist. Gibt das Herrchen ein Leckerli heraus, dann wurde alles richtig gemacht, das Spiel oder die Übung sind beendet und der Hund kann etwas anderes machen. Einige Hunde sind aber auch so verrückt nach den kleinen Zugaben, dass sie immer weiter versuchen, für gutes Verhalten ein Leckerli zu bekommen. Das wird von den Haltern gerade in der Anfangszeit als süß und herzig empfunden und unterstützt. Das Ergebnis sind in der Regel Hunde, die schnell zu Übergewicht leiden und nicht einmal mehr bei Fuß laufen, wenn sie dafür kein Leckerli bekommen. Der Hund wird also dazu erzogen, nur aufgrund von Leckerlis Übungen und Gehorsam zu leisten. Daher ist es kein Wunder, dass viele Hundebesitzer von der Belohnung wegkommen möchten. In einigen Hundeschulen wird sogar davon abgeraten, während der Stunden Leckerlis einzusetzen, um keinen Futterneid unter den Vierbeinern zu schüren. Hier muss auch auf andere Weise belohnt werden.

Die schönste Belohnung für den Hund

Die schönste Belohnung für den Hund ist es einfach immer, wenn er von seinem Halter gelobt wird. Hunde sind gelehrig und möchten an ihrem Platz im Rudel alles richtig machen. Daher freuen sie sich umso mehr, wenn sie darin durch Lob und Streicheleinheiten bestärkt werden. Das ist eine Alternative zu den Leckerlis. Natürlich soll der Hund nicht nur dann gestreichelt werden, wenn er bei einer Übung etwas richtig gemacht hat. Es kann jedoch die klare und deutliche Freude des Halters als positive Bestärkung eingesetzt werden. Für diesen Fall sollte ein besonderes Zeichen nur als Belohnung vorbehalten sein. Das können eine Haltung des Körpers, der Hände oder auch das Streicheln einer bestimmten Stelle sein. So lernt der Hund, dass er diese besondere Aufmerksamkeit immer dann bekommt, wenn er etwas richtig gemacht hat.

Das Lieblingsspielzeug als Belohnung

Eine weitere Alternative ist die Herausgabe des Lieblingsspielzeugs. War eine Übung erfolgreich, so können Ball oder Kuscheltier für ein kurzes Spiel geworfen werden. Anschließend gehen die Übungen weiter und werden immer wieder mit der Herausgabe des Spielzeugs belohnt. Dafür ist es natürlich wichtig, dass genau dieses Spielzeug im Alltag mit dem Hund nicht zu seiner freien Verfügung steht. Hier können ihm andere Alternativen angeboten werden. Auf diese Weise lernt der Hund ebenfalls bereitwillig, auch ohne, dass er ständig ein Leckerli dafür erwartet. Die Belohnung durch Freude ist noch immer am Praktischsten, denn sich selbst hat der Halter immer dabei.