Mantrailing hat sich zum beliebten Hundesport entwickelt. Die Suche nach Personen stellt eine artgerechte Beschäftigung für den Hund dar, denn er darf seinen Geruchssinn einsetzen und somit seiner natürlichen Veranlagung nachgehen. Zudem ist es möglich, mit Mantrailing die Bindung zwischen Mensch und Hund zu stärken.
Was ist Mantrailing überhaupt?
Der englische Begriff Mantrailing bedeutet wörtlich übersetzt Personenverfolgung. Gemeint ist das Suchen und Aufspüren von Menschen. So werden Personenspürhunde beispielsweise bei der Polizei oder bei Rettungsdiensten eingesetzt, um vermisste Personen zu suchen. Dabei handelt sich nicht um einen modernen Einsatz von Hunden zur Suche nach Menschen, denn schon die Römer nutzten diese Vierbeiner für das Aufspüren entflohener Sklaven.
Heute wird Mantrailing auch von Privathundehaltern genutzt, um gemeinsam mit ihrem vierbeinigen Freund eine Art Sport auszuüben. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen der Ausbildung zum Profi-Mantrailer und Mantrailing als Freizeitbeschäftigung. Ein Personenspürhund, der im Ernstfall eingetzt werden soll, braucht ein intensiveres Training und in der Regel dauert dieses Training etwa zwei Jahre.
Wie läuft Mantrailing als Freizeitsport ab?
Beim Mantrailing wird der ausgesprochen gute Geruchssinn des Hundes genutzt, denn der Hund ist in der Lage, aus vielen Gerüchen einen Geruch herauszufiltern. Am Anfang wird dem Hund ein Gegenstand hingehalten, der von der zu suchenen Person stammt. An diesem Gegenstand befinden sich unter anderem Hautpartikel, Schweißgerüche, Reste einer Handcreme oder ähnliches.
Der Mantrailer (Personenspürhund) wird nun lernen, konzentriert diesem Individualgeruch zu folgen. Das heißt, er nimmt den Geruch auf und filtert diesen aus all den anderen Umweltgerüchen heraus. Das ist eine natürliche Fähigkeit des Hundes, der er nun gezielt nachgehen kann.
Beim Mantrailing lernt aber nicht nur der Hund, sondern auch sein Halter, denn er muss sich auf seinen Vierbeiner einlassen können. Der Mensch muss lernen, seinen Hund zu lesen, Signale zu beachten und ihm zu vertrauen. Beim normalen Spaziergang führt in der Regel der Mensch seinen Hund. Beim Mantrailing muss sich der Mensch darauf einlassen, dem Hund die Führung zu überlassen.
Beim Mantrailing als Freizeitbeschäftigung ist die Suche immer von Erfolg gekrönt. Am Ende des Trails wird also der Hund stets die Person finden. Das ist ein Unterschied zum Profi-Mantrailing, denn dort muss der Hund lernen, mit Frust umzugehen. Schließlich wird beim Real-Einsatz nicht immer die vermisste Person gefunden.
Welche Vorteile bringt Mantrailing mit sich?
Da sich der Mensch beim Mantrailing von seinem Hund führen lassen muss, aber dem Hund notfalls auch helfend zur Seite steht, kann diese Freizeitbeschäftigung das Mensch-Hund-Team enger zusammenschweißen – wie auch im Interview mit Elke van Hüth zu lesen ist.
Für den Hundehalter, der nun lernt, seinen Hund mit seinen Körpersignalen und seiner Mimik zu lesen, kann Mantrailing eine gute Erfahrung sein, um den Vierbeiner von einem ganz anderen Blickwinkel betrachten zu können. Die gemeinsame Aufgabe macht nicht nur Spaß, sondern verbindet Mensch und Hund auf nachhaltige Weise. Da mit der erfolgreichen Suche die Selbstsicherheit des Hundes gestärkt wird, können auch ängstliche Hunde von diesem Sport profitieren.
Mantrailing als Freizeitbeschäftigung ist im Grunde mit jedem Hund möglich, der gesund ist und gerne Sucharbeit leistet, unabhängig von Rasse oder Größe.