Genau wie menschliche Kinder kommen auch Hundwelpen auf die Welt und möchten erst einmal alle ihre Bedürfnisse erfüllen. Dazu gehören nur das Essen, Schlafen und der Wunsch, sich zu erleichtern. Dabei ist es den Hunden egal, ob sie gerade auf dem neuen Parkett oder dem teuren Teppich stehen. Für den Hund ist es ganz normal, einfach dort wo er sich gerade befindet, sein Geschäft zu erledigen. Für den Halter dagegen bedeutet gerade die Anfangszeit viel Geduld, Stress und wenig Schlaf. Wer jedoch konsequent ist, kann sich schnell über die ersten Erfolge freuen.
Geduld und Respekt vor der Situation
Der Welpe wird seiner Mutter und seinen Geschwistern entrissen, kommt zu einer fremden Person und in eine Umgebung, die ihm völlig unbekannt ist. Dass er hier nicht als erstes lernt, wo er sich erleichtern kann, sollte klar sein. So geht es auch Hunden aus dem Tierheim oder dem Tierschutz, die bisher kein behütetes Zuhause kannten und im Zwinger ihr Geschäft verrichtet haben. Bei diesen Tieren ist besonders viel Verständnis und Geduld erforderlich. Man sollte sich immer klar machen, dass ein langer Prozess vor einem liegt und nichts von heute auf morgen funktioniert. Den Hund stubenrein bekommen ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint. Es ist erforderlich, den Vierbeiner immer im Blick zu behalten und seine Reaktionen abschätzen zu lernen.
Rituale erleichtern den Lernprozess
Ein fester Tagesablauf ist auch für einen Hund ein wichtiger Anhaltspunkt, an dem er sich zu orientieren lernt. Natürlich ist es gerade in der Anfangszeit notwendig, häufig am Tag nach draußen zu gehen aber dennoch sollten auch feste Zeiten eingehalten werden. Am Morgen direkt nach dem Aufstehen, am Vormittag und nach der Mittagsruhe. Am Nachmittag und am Abend noch einmal. Ein junger Hund entwickelt schnell ein Gefühl dafür, wann es an die frische Luft geht und auch sein Körper lernt, sich auf verlängerte Zeiten einzustellen. Den Hund stubenrein bekommen bedeutet also, sich selbst zu disziplinieren. Schon die kleinsten Abweichungen können erste Erfolge zerstören.
Den Hund genau beobachten
Alles ist für junge Hunde aufregend und so kann auch alles eine körperliche Reaktion hervorrufen. Wenn es also so scheint, als würde der Hund gleich sein Geschäft verrichten, ist es Zeit, schnell vor die Tür zu gehen und den Vierbeiner auf einem Stück Rasen abzusetzen. Erleichtert er sich, ist großes Lob angesagt. Lob ist grundsätzlich der beste Weg zum Erfolg. Es sollte dagegen komplett darauf verzichtet werden, mit dem Hund zu schimpfen. Auch wenn etwas danebengeht, ist das Tier nicht zur Verantwortung zu ziehen. Der Halter entfernt den Urin oder den Kot einfach aus der Wohnung und äußert sich dazu nicht weiter. Lediglich wenn der Hund direkt bei dem Geschäft erwischt wird, kann ein einfaches „Nein“ oder „Pfui“ geäußert werden. Wird der Hund gemaßregelt, verbindet er das Urinieren mit einer schlechten Erfahrung und kann ein gestörtes Verhältnis aufbauen. Grundsätzlich sind Hunde reinliche Tiere, die ihre Wohnung und ihr Nest nicht absichtlich beschmutzen. Es sei denn, sie wissen es noch nicht besser oder sind krank.
Sich genug Zeit nehmen
Natürlich kann es nicht schnell genug gehen. Den Hund stubenrein bekommen ist jedoch ein langer Prozess und es sollte auch genug Zeit dafür eingeplant werden. Es ist keine Seltenheit, dass es bis zu einem völligen Erfolg drei bis vier Monate dauern kann. Je effektiver mit dem Tier gearbeitet wird, desto schneller schreitet die Sauberkeit voran und der Alltag kann mit dem neuen Familienmitglied genossen werden. Auch der Besuch einer Hundeschule ist hilfreich dabei, die Erziehung in den Griff zu bekommen.