Zwischen Wachhund und Haushund

Ursprünglich haben die Menschen sich Hunde gehalten, damit sie Haus und Hof überwachen. Auch heute werden die Vierbeiner durchaus noch als Wachhund eingesetzt.

Hunde agieren vor allem über ihre Instinkte. Sie sind Jäger und Rudeltiere, legen viel Wert darauf, dass es ihrem Rudel gut geht und sind auch sonst sehr auf die Tiere und Menschen in ihrer Umgebung bezogen. Daher wurden Hunde früher vor allem dafür eingesetzt, um das Haus, den Hof und die Familie zu bewachen. Für diese Aufgabe lebten sie oft das ganze Jahr über draußen und wurden in Zwinger und Kette gehalten. Heute haben Hunde in der Gesellschaft größtenteils einen anderen Stellenwert in der Familie. Sie sind gleichberechtigte Familienmitglieder, haben ihren festen Platz auf der Couch und bekommen regelmäßig Streicheleinheiten. Das Eine schließt jedoch das Andere nicht aus. Ein Haushund kann auch ein Wachhund sein.

Wachhunde sind nicht immer scharf

Wer an einen Wachhund denkt, der hat einen Vierbeiner vor Augen, der die Zähne fletscht und nach allem beißt, was sich in seiner Nähe befindet. Um den eigenen Hund auch als Wachhund einzusetzen, muss von diesem Gedanken erst einmal abgekommen werden. Es gibt auch andere Möglichkeiten dem Vierbeiner begreiflich zu machen, dass er im Notfall seine Familie schützen soll. Dafür ist es nicht notwendig, dem Hund den Befehl „Beiß“ beizubringen. Tatsächlich wird davon auf jeden Fall abgeraten. Wird einem Hund erst einmal antrainiert, dass er auch Menschen beißen darf, dann ist das  nur schwer wieder aus ihm herauszubekommen. Besser ist es, lieber „Gib Laut“ zu üben und ihm somit begreiflich zu machen, dass er Gefahr über Bellen anzeigen soll. Viele Einbrecher und Angreifer haben bereits an diesem Punkt ausreichend Respekt und können in die Flucht geschlagen werden. Damit diese Übungen und auch der Notfall gut funktionieren ist es wichtig, dass der Hund und sein Halter eine enge Bindung haben und sich auch ohne Worte gut verstehen.

Rassen mit Verteidigung in den Genen

Jede Hunderasse hat ihre besonderen Merkmale und natürlich gibt es auch Hunde, die bereits rein von ihren rassebedingten Eigenschaften her als Wachhunde gut geeignet sind. Der Deutsche Schäferhund, der Dobermann und auch der Rottweiler gehören zu den Rassen, die gerne als Hunde mit Beschützerinstinkt ausgewählt werden. Doch nur, weil die Rassen an sich bereits diese Eigenschaften mitbringen heißt das nicht, dass sie sich auch gut abrichten oder für den Notfall trainieren lassen. Auch kleinere Hunderassen und Mischlinge könnend durchaus einen ausgewachsenen Beschützersinstinkt mitbringen, der durch das richtige Training dafür sorgen kann, dass der Hund im Notfall vor seiner Familie steht. Wer also Wach- und Haushund zugleich haben möchte, der sollte auf folgende Punkte achten:

  • Gute Grundausbildung des Tieres von Anfang an
  • Feste Bindung zwischen Hund und Halter
  • Übungen für den Notfall: „Gib Laut“
  • Vertrauen in den Vierbeiner

Mit diesen Grundvoraussetzungen kann der Halter sicher sein, einen treuen Freund an seiner Seite zu haben, für den die Familie an erster Stelle steht und der sich über seine Aufgabe im Haus und Garten auch ausreichend bewusst ist sowie auf Befehle reagiert.